Page 12 - Bürgerinfo Steinhöring
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Bürgerinformation
                   Gemeinde Steinhöring





           werden (jeweils nach ca. 18 km). Ab   Brauerei, Brennerei und Sägewerk (ca.   1925 gründet Pfarrer Philipp Schmid
           1762 verkehrt eine fahrende Post (Post-  400 Tagwerk Acker/Wiesen und 300   den  Kath.  Caritasverein  Steinhöring
           kutsche), zunächst pro Woche ein Wa-  Tagwerk Wald) an die Darlehenskasse   und  kauft  von  der  Darlehenskasse
           gen für vier Fahrgäste, Gepäckstücke   Grafing. Die Darlehenskasse Grafing   Grafing den ehemaligen Höfter’schen
           und Pakete (Reisezeit laut Fahrplan von   veräußert  den  Besitz  in  Teilen:  Das   Lager(bier)keller  mit  Fasshalle  und
           1810 ca. 30 Stunden).            Gasthaus  zur  Post  kaufen  1918  die   den  umliegenden  Grundbesitz  mit
           Von 1648 bis 1751 stammen die Post-  Eheleute Bürgmayr, 1942 der Grafin-  dem Fischweiher. Der Lagerbierkeller
           halter aus der Familie Clausner. Um   ger Brauereibesitzer Schlederer.  wird  von  1925  bis  1929  zum  „Cari-
           1648 kauft Caspar Clausner, ein Ver-  In Hub bestand bis 1841 ein Patrimo-  tasheim“ ausgebaut als Ruhesitz für
           wandter  der  Posthalterfamilie  aus   nialgericht (eigene Niedergerichtsbe-  Ruhestandspriester, Angehörige und
           Frabertsham,  die  Steinhöringer  Ur-  zirk). Gerichtsherren sind die Herren   Pfarrhaushälterinnen. Jedoch wegen
           barn-Taferne.  1751  verkauft  Johann   von Delling auf Hueb und Eglharting   der wirtschaftlichen Lage 1931/1933
           Jakob  Clausner  die  Taferne  an  den   (1687 bis 1855). Der erste Besitzer war   muss  das  Heim  versteigert  werden.
           Bierbrauer Johann Martin Grandauer   Jeremias Dellinger (später von Delling   Der bayerische Staat übernimmt den
           aus Grafing, einem Bruder des Zorne-  auf Hueb und Eglharting). Sein Wap-  Besitz. 1934 ist dann eine SA-Nach-
           dinger Posthalters.              pen Geviert und belegt mit blauem   richtenschule  untergebracht.  1936
           1766  heiratet  Joseph  Höfter  I die   Herzschild, darin eine silberne Rose,   kauft der Verein Lebensborn e.V. den
           Witwe  des  Posthalters  Greggl  in   im Feld 1 und 4 in Gold einwärts eine   Besitz und errichtet sein erstes Ent-
           Steinhöring, Maria Katharina. Damit   springende  Gämse,  Feld  2  und  3  in   bindungsheim, das sog.  „Heim Hoch-
           beginnt eine 150-jährige erfolgreiche   Blau eine silberne Rose. Kurfürst Max   land“.  Nach  aufwendigen  Aus-  und
           Geschichte  der  Familie  Höfter  und   Emanuel bestätigte den Adel und das   Erweiterungsbauten stehen ab 1940
           eine139 Jahre dauerende Posthalter-  neue Wappen seines Hofkontrolleurs   50  Mütterbetten  und  109  Kinder-
           dynastie (bis 1905). Joseph Höfter II   und  verlieh  ihm  wegen  seiner  Ver-  betten zur Verfügung.
           und dessen Sohn Alois Höfter I waren   dienste auch noch die Niedergerichts-  Am 3. Mai 1945 besetzen die Ameri-
           beide auch einige Jahre Mitglieder des   barkeit). Der letzte Besitzer Ferdinand   kaner die Gemeinde.  Beim Einmarsch
           Bayerischen Landtages.           von Delling verkauft an den bisherigen   der Amerikaner waren im sog. „Heim
           Am 1. Oktober 1905 wird die Lokal-  Lehensnehmer (Pächter) Loipfinger.  Hochland“ ca. 300 (evtl. nur 150) Kin-
           bahn von Ebersberg über Steinhöring   Am  3.  Dezember  1800  besiegt  der   der,  auch  aus  anderen  Lebensborn-
           nach Wasserburg dem Verkehr überge-  französische  General  Moreau  bei   heimen, untergebracht. Die Amerika-
           ben und deshalb der Verkehr mit Post-  Hohenlinden  das  österreichisch-   ner setzten den Kinderarzt Dr. Josef
           wagen  eingestellt.  Die  Steinhöringer   bayerische Heer unter dem Befehl des   Kleinle zur Betreuung ein. Er wurde
           Posthalterei wird ab 1905 Postagentur,   Erzherzogs Johann von Österreich. Ein   unterstützt von Pfarrer Köppl und Ba-
           bleibt noch bis 1908 im „Gasthof zur   Teil der französischen Truppen ist in   ron Otto von Feury, vom Caritasver-
           Post“, danach in der „Höfter-Villa“, dem   Steinhöring und Umgebung im Quar-  band  der  Erzdiözese  München  und
    Geschichte
           benachbarten Gebäude.            tier. Ein Votivbild in unserer Pfarrkir-  Freising und den Solanus-Schwestern
           1916 fällt der letzte männliche Nach-  che erinnert an diese Zeit.  aus Landshut. Es entsteht ein Kinder-
           komme Alois Höfter III vor Verdun.   Die  Kriege  von  1866,  1870/71  (29   krankenhaus und Entbindungsstation
           Sein  Vater  Alois  und  dessen  Bruder   Tote) und der 1. Weltkrieg (53 Tote)   mit 240 Betten und eine Schwestern-
           Joseph verkaufen 1917 den gesamten   haben auch in unserer Gemeinde viele   schule,  welches  für  den  Landkreis
           Besitz  mit  Gasthof,  Landwirtschaft,   Opfer gefordert.         Ebersberg und die fünf umliegenden
           10   www.gemeinde-steinhoering.de
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